Crysis 2 (PS3)

Crysis, ein Spiel aus deutschen Gefilden, was damals, um genau zu sein 2007, die PC Spiele umhaute. Vielleicht lag es nicht gerade am Gameplay oder Story, aber auf jeden Fall an der Grafik, denn die ist bis heute wegweisend und zeigt, dass Good old Germany mehr kann als nur Autos bauen. Nanosuit und Ego-Shooter kann das passen? Damals ja, ob es aber auch im zweiten Til funktioniert und wie gut es auf den Konsolen ist und ob es gegen Call of Duty und Battlefield: Bad Company anstinken kann, erkläre ich auch jetzt.

Wir die Marines

„Stealth enabled“ so nun langsam ran und Zack, die Kehle durch.

Mist entdeckt, schnell Armor skill benutzen und schnell zurückfeuern.

Bäm, einer Tod, zweiter mit direkt Headshot und....ach verdammt wir sind Tod.

Was? Wie wir haben kein Nanosuit zu Beginn?

Da lag wohl ein Missverständnis vor, dann müssen wir wohl alles von vorne Aufrollen.

Genau richtig gelesen. Nein wir haben keinen Nanosuit zu Beginn von Crysis 2, vielmehr sind wir ein Marine. Unser alter Ego, hört auf den Namen Alcatraz.

Während unsere Mitsoldaten Rumblödeln, wird unser U-Boot angegriffen und fängt an zu sinken.

Hier empfängt uns auch ein, typisches Tutorial.

Wir laufen durch das U-Boot, müssen durch kleine Passagen kriechen (mit Druck auf die Kreis-Taste) und müssen eine Tür öffnen, um aus dem sinkendem U-Boot zu flüchten (Interaktion mit der Viereck-Taste).

Da der Weg bis zur Wasseroberfläche nicht zu weit war, überleben alle.

Aber als wäre das Wrack nicht genug, taucht über uns ein fliegendes etwas auf, dass sehr verdächtig nach Außerirdischem Fabrikat aussieht. Mit viel Glück überleben wir den Angriff und werden von einem edlen Herren, in Nanosuit gerettet. Eine kleine Anmerkung: Die bisherigen Wasser- und Feuereffekte sehen schon Recht gut aus.

Metal Gear Solid meets Halo meets Hero without Voice and the plague

Nachdem Angriff und unsere Rettung, ist unser Protagonist natürlich so geschwächt, dass er erst mal bewusstlos wird.

Wieder voll im Leben, sehen wir uns selber in einer ungewohnten Gegend wieder und nicht nur das, wir tragen den Nanosiut!

Ohne genau zu wissen was los war, bekommen wir eine kleine Sequenzen indem unser Retter, Prophet sein Name, uns halbwegs aufklärt und uns den Naosuit anzieht, da wir die letzte Rettung der Menschheit nun sein sollen.

Unsere Aufgabe scheint einfach, aber extrem schwer lösbar:

Die Menschheit wird durch Alieninvasoren bedroht und unser Ziel ist es, die Invasoren am besten zu vernichten. Denn diese töten nicht nur die Menschen, sondern Infizieren, diese mit einer Art Pest, die die Menschen nach und tötet.

Nach und nach stellt sich jegliche Reaktion auf die Umgebung ein, sowie Reden und Denken, bis sich der Körper teils zersetzt (ähnlich wie in Resident Evil 5). Die Menschen werden zu Seelenlose Hüllen und verenden dann mit der Zeit.

Jedoch haben wir noch andere Probleme, denn eine Organisation Namens C.E.L.L. Macht jagt auf uns. Warum wissen wir nicht ganz, nur dass sie unseren Nanosuit wollen, wohl möglich um die Aliens zurückzuschlagen oder um im Nachhinein, die Welt zu unterjochen, denn Soldaten mit diesem Anzug sind klar im Vorteil.

Aber egal welche Situation unser Held ist sehr schweigsam, was angesichts der Situation und der Umstände mehr als nur unangebracht ist.

Der Nanosuit, ein Paradebeispiel für grandiose Technik

Nanosuits und andere Spielereien, kennen wir ja schon aus der Schlech-Action Serie Metal Gear Solid, aber unser Nanosuit kann bedeutend mehr, was selbst Snake beeindrucken sollte.

Während Solid Snake diverse Gadgets suchen und finden muss, haben wir schon alles parat und können sogar mehr als der MGS Protagonist.

So haben wir eine Nachtsicht- und zugleich Wärmesichtkamera, mit der wir problemlos Gegner erkennen können, obgleich sie unsichtbar sind oder nicht. Ein Radar mit Anzeige, wie weit wir aufgefallen sind, haben wir natürlich auch.

In Sachen Stealth macht Snake uns auch nichts vor. Da wir dies Fähigkeit schon von vornherein haben, können wir uns also komplett unsichtbar machen und so an den Gegnern vorbei schleichen. Zwar ist Crysis 2 ein waschechter Ego-Shooter, aber wir können uns aussuchen wie wir vorgehen möchten. Um uns das Schleichen zu erleichtern, haben wir auch ein Gadget mit denen wir bestimmte Stellen markieren können, um uns so eine etwas andere Route zum Ziel zu finden.

Sollten wir mal in Bedrängnis kommen, so haben wir auch natürlich hier ein Hilfe und zwar den Armorsuit bzw. Armorskill.

Sollten uns mal zu viele Gegner auf den Leib rücken (was durchaus öfters passiert) und wir stark unter Beschuss stehen, können wir den Armorsuit aktivieren. Damit halten wir bedeutend mehr aus und jeder Treffer den wir kassieren, verbraucht Energie. Dadurch haben wir aber die Chance selbst Panzerschüsse auszuhalten und uns gegen große Gegnermengen zur Wehr zu setzen.

Sprinten und höher Springen kann unser Held natürlich auch.

Jedoch sollte man bedenken, dass jede dieser Aktionen Energie kostet, aber zum Glück lädt sich die auch immer wieder Recht schnell auf.

Anpassbar ist der Nanosuit auch.

Wer noch nicht mit der Standartausrüstung eines Nanosuits zufrieden ist, der kann ihn noch weiter anpassen. Denn dank der Aliens, ist unsere DNA nun manipulierbar.

Pro Finger sind drei zusätzliche Skills (nur vier, Daumen zählt nicht) freischaltbar, wovon aber immer nur einer nutzbar ist. So ist es möglich, dass wir sehen können wo Kugeln einschlagen, unsere Schritte gedämpft werden. So können wir auch eher erkennen, wann ein Gegner sich uns nähert und so weiter und sofort. Um Punkte dafür zu bekommen müssen wir Gegner töten (Aliens) und einfach einmal über sie Laufen, schon bekommen wir Punkte, um unsere Fähigkeiten upzugraden.

KI, Gegner, Waffen

Natürlich ist ein Nanosuit nichts, wenn man keine Waffen zur Hand hat.

In Crysis 2 finden wir natürlich Genretypisch alle Hand an Waffen. So finden wir diverse Handfeuerwaffen, MGs und sogar explosives wie C4 und Raketenwerfer (okay ganz so überraschend ist das nun nicht).

Natürlich ist nicht nur unser Anzug anpassbar, sondern auch unsere Waffen.

Neben neuen Aufsätzen (für Schrotschüsse und Granaten), kann auch z.B. ein Schalldämpfer auf die Waffe gepackt werden oder ein Zielpunktvisier etc.

Während andere Spiele des Metiers auf unendliche Gegnerhorden setzen und dazu noch auf dumme KI, so geht Crysis 2 hier den Entgegengesetzten Weg.

Die Gegnerzahl steigt nie Sinnfrei an, vielmehr wenn Gegner kommen, waren sie schon in der Nähe postiert.

Unsere CPU gesteuerten Kontrahenten sind gar nicht so dumm, wie ihre Kameraden in so manche anderen Spielen.

So entdecken sie uns oft, wenn wir in Stealthmontur an ihnen vorbeischleichen wollen und Kleistern uns mit Schüssen nur so zu. Selbst wenn wir verschwinden, wissen sie meist wohin wir gegangen sind. So sind Kämpfe, wenn man entdeckt wurde, meisten nicht mehr vermeidbar.

Andererseits stellen sich die Gegner auch manchmal sehr dumm an:

So erschießen wir einen Gegner, vorher deaktivieren wir die Stealthtarnung, und aktivieren umgehend wieder die Stealthtarnung und keiner hat was gemerkt. Die Anzeige des Radars ist zwar komplett Rot und unsere Gegner auf uns aufmerksam geworden, aber dennoch findet uns keiner .

Sollten wir mal von etwas höher auf unsere Gegner schießen können, suchen sich diese so ungünstig die Deckung, dass sie leichtes Kanonenfutter sind. Wie man sieht ist die KI hin und her gerissen und das sprichwörtlich.

Apropos Gegner:

Viele unterschiedliche Typen gibt es nicht. Normale Soldaten, etwas besser gepanzerte, sowie Aliens. Diese gibt es auch in Normal, gepanzert und ein richtiger Brocken, ähnlich schwer wie ein Brutus in Dead Space. Mehr braucht Crysis 2 aber auch nicht, denn schwer sind sie allemal, je nachdem wie groß denn die Gegnerzahl ist.

Grafik und Sound

Crysis 2 basiert, wie auch sein(e) Vorgänger, auf die Hauseigene CryEngine. Nun aber nicht mehr auf der CryEngine 2, sondern auf der CryEngine 3.

Mit der Engine zeigt uns Crytek, was sie so alles in punkto Grafik verstehen.

Wasser- und Feuereffekte wirken unglaublich real. Gebäude die während des Spielens einbrechen oder einbrechende Brücken sind dank der Engine kein Problem und laufen auch durchgängig ohne ein Ruckeln. Allgemein sieht die Stadt, egal ob ein Park mit viel Gestrüpp, egal ob zerstört oder nicht, einfach wirklich fantastisch aus. Keine Ruckler, kein Einbruch in der Framerate, keine Matschigen Texturen.
Crysis 2 ist grafisch eine Wucht und zeigt eindeutig, dass Crytek sein Fach versteht.

Auch am Sound gibt es nicht Auszusetzen. Satte Waffensounds, brachiale Explosionen, gute (englische) Synchronisation und passende Musikuntermalung, runden das Gesamtpaket ab.

Erfahrungen aus der Multiplayer-Beta

Crysis 2 ist im Multiplayer im Grunde nichts anderes als Call of Duty nur mit anderen Fähigkeiten.

So gibt es mehrere „Klassen“, die sich nur durch die Waffen unterscheiden.

Gespielt wird auf, natürlich, auf diversen Karten in unterschiedlichen Modi.

So gib es typisches Deathmatch und Team-Deathmatch. Zusätzlich können Teams gegeneinander antreten, indem ein Team bestimmte Konten auf der Map verteidigt und die anderen diese zerstören, das kennen wir schon aus Halo Reach.

Natürlich müssen wir uns auch hier auflevlen, wie auch wiedermal in anderen Spielen so ist, um z.B. neue Fähigkeiten und Waffen zu bekommen. Natürlich können wir auch den Armorskill und die Stealthtarnung aus dem Single-Player benutzen, nur nützen diese Fähigkeiten nicht immer was.

Um noch mal die Fähigkeiten mit einzubeziehen, um bestimmte Fähigkeiten, wie z.B. Laser aus dem All benutzen zu können, müssen wir Hundemarken von denen Mopsen, die wir getötet haben.

Wie man sieht, alle sehr Call of Duty ähnlich.

Natürlich möchte ich Crysis 2 daraus keinen Strick drehen, aber ob man unbedingt einen neuen Multiplayer Shooter braucht, der allen anderen zu sehr ähnelt, bleibt einem selbst überlassen.

Fazit & eigene Meinung

Crysis 2 habe ich mit sehr viel Skepsis und Argwohn aufgenommen, denn ich bin ohnehin kein Ego-Shooter Fan und für mich sind alle Shooter gleich langweilig.

Jedoch hat mich Crysis 2 nach wenigen Stunden komplett überzeugt und abgeholt.

Da ich schon mal das ein oder andere Shooterspiel gespielt habe, war es für mich nicht allzu schwer, mich hinein zu finden.

Mich begeistert an Crysis 2, die Möglichkeit sich unsichtbar zu machen und ohne Einwirkung von Gewalt, okay Stealthkills ausgenommen, die Level zu durchstreifen. Ebenso begeistert und interessiert mich die Geschichte (auch wenn sie nicht das Beste ist, aber dennoch besser als alle anderen Stories, die es so in diesem Genre gibt), als auch die verschiedenen Fähigkeiten des Nanosuits.

Die verschiedenen Wege, wie man an den Gegner vorbeikommt oder sie gleich alle Platt zumachen, reizen ungemein.

Atmosphärisch, grafisch und soundtechnisch, macht das Spiel auch einiges her.

Sei es, Feuer, Wasser, zerstöre Umgebungen, brachiale und satte Sounds, alles ist Rund um gelungen an Crysis 2. Einzig und allein der Multiplayer wird wohl niemanden umhauen, denn dieser ähnelt einfach zu frappierend an Call of Duty. Für Solospieler ist Crysis 2 aber eine Offenbarung, denn abheben tut es sich allemal von der Flut an Call of Duty Kopien (mit einigen Ausnahmen, wie z.B. Bulltstorm, denn dass setzt sich auch ab von dem ganzen CoD-Wahn).

Bewertung

Grafik:             10/10 organisch, atmosphörisch, Top

Vielfalt:            810 viele Fähigkeiten, Waffen, aber wenig Gegner

Sound:             9/10 Brachial, Laut und gute (englische) Synchronisation

Bedienbarkeit:  9/10 auch in schnelle Situationen gut, nur packen der Gegner klappt selten

Spielspaß:        8/10 die Mischung aus Stealth und Ballern machts

Multiplayer: Da nur Beta gespielt, gibt es hier keine Wertung

Dies ergibt zusammen eine Wertung von 8,8/10

Anmerkung:

Da ich selbst keine Bilder schießen kann, muss ich mich einiger Bilder bedienen, die noch aus einem früheren Stadium des Spiel sind (oder sein könnten)